Das Dessert oder die süsse Verführung.


In einer Zeit, wo man gar nicht schlank genug sein kann, ist der Genuss von reichen Desserts schon beinahe ein Anachronismus. Einer allerdings, den wir mit besonderer Freude und Hingabe pflegen.
"Man kann nie zu reich oder dünn sein", soll die gebürtige Wallis Warfield Simpson und spätere Herzogin von Windsor gesagt haben. Eine Weile ist's her, aber wahr noch immer, dieser Dickmacher, ja ein trauriges Dasein fristen. Wirklich? Oder leisten die in Zucker enthaltenen Endorphine, immerhin Brüderchen und Schwesterchen von Morphium, nicht noch immer unverzichtbare Dienste?
Selbst an trübsten Tagen sorgen sie für muntere Gemüter. Oder wie ist es zu versthenen, dass Sie, lieber Gast, so gar nicht auf die Süssspeize verzichten? Die Suppe oder die Vorspeise auslassen, das geschehe, berichten die Kellner.
Doch das Dessert - kaum. Vielleicht liegt das schlicht und einfach daran, dass die Süssspeize noch heute das ist, was sie immer war: eine wunderbare und schon fast unverzichtbare Abrundung eines guten Essens.

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